Sonntag, 27. Mai 2012

Obstboden selbstgebacken

 Ihr Lieben - Herr B. hatte heute Lust auf einen Erdbeerboden. Hmm - nun leider hatte ich keinen Boden mehr auf Vorrat hier . Also was machen? Natürlich selbstbacken - ist ja nicht schwer...nun ja - das Teigrühren nicht, aber den gebackenen Boden aus der Form bekommen - oh je. Es sind mir schon einige viele so zerbröckelt, dass man noch nicht mal mehr Stückchen davon gebrauchen konnte.
Meine Oma Luise würde , wenn sie das lesen könnte, mit dem Kopf schütteln. Sie hat immer alles selbstgebacken und uns jeden (!) Samstag mit allerlei Köstlichkeiten versorgt z.b. Stückchen ( meine heißgeliebten Rosinenschnecken, dick mit Puderzucker glasiert), Streußelkuchen, Apfelbreikuchen, Käsekuchen ( alles blechweise) Rodonenkuchen, und und und . Sie konnte alles aus dem ff - ohne Rezept. Und eben auch Obtsböden - hier in Hessen auch "Börremsche" genannt -im Sommer gab es dann oftmals auch zum Mittagessen Erdbeerboden mit Buttermilch - mhmmm - lecker .

Meine Oma Luise hatte ein hartes Schicksal hinter sich - sie wuchs als ältestes von 6 Kindern auf - der Vater war im Krieg gefallen und die Mutter starb, da war meine Oma gerade mal 9 Jahre alt. Die Geschwister wurden getrennt - meine Oma kam in eine Pflegefamilie, in der sie hart schuften musste. Allerdings hatte sie als junges Mädchen Glück und kam mit 14 Jahren auf einen Bauernhof nach Oberhessen / Ober-Seibertenrod. Hier erlebte sie Glück und Geborgenheit und lernte meinen Opa kennen. Nach Oberhessen, auf diesen Bauernhof , sind wir noch sehr lange in den Sommerferien gefahren - es war herrlich.

Ich wuchs zu Hause so auf,, wie es jetzt gerade wieder "in" ist - in einem Mehrgenerationenhaus - oben wohnten Oma und Opa, unten wohnten wir. Meine Mutter ist nach meiner Geburt schnell wieder arbeiten gegangen und so war ich sehr oft bei meiner Oma. Als sie 1999 starb dachte ich , die Welt bleibt stehen - sie hat mir so vieles beigebracht - nähen, kochen, Marmelade einkochen , aus nichts etwas zu machen,und  das Geld zusammenzuhalten. Von ihr stammt auch der Satz: " man kann noch so schön angezogen sein - wenn die Unterwäsche nicht stimmt ist alles nichts ":o) Deshalb bekam ich auch immer Schiesser  geschenkt  - aber nichts altmodisches, nein - die tollsten Sachen, die sie , wenn sie mit ihren 2 Freundinnen auf Einkaufsfahrten war , zusammen aussuchten und  kauften. 
Als ich mit Laura-Sophie schwanger wurde, hat sie vor Freude geweint und gesagt: das ich das noch erleben darf...damals war sie schon über 80 . Leider waren ihr mit Laura-Sophie nur 3 Jahre vergönnt - diese waren aber innig.

Hier habe ich euch nun das Rezept aufgeschrieben: 75 g Butter oder Margarine mit 75g Zucker schaumig rühren - danach 2 Eier , 1 Päckchen Bourbonvanillezucker und eine Prise Salz dazugeben.Rühren. Dann 150 g Mehl 1 Tel Backpulver und ein wenig Wasser untermengen, bis ein glatter Teig entsteht. In eine Tortenbodenform bei 180 Grad 10 Minuten backen. Fertig.
 
Und wisst ihr was? Es hat geklappt - der Boden ging zwar nicht leicht - aber er ging aus der Form und er schmeckt sooo lecker. Nach dem Abkühlen habe ich ihn mit Puddingcreme bestrichen, viele, viele frisch vom Feld gepflückte Erdbeeren draufgepackt und ganz dünn mit Tortenguss bestrichen.

















1 Kommentar:

  1. Hallo
    auch ich kenne das Problem sehr gut,aber es gibt immer Tricks wie man es machen kann und Du hast es super umgesetzt.
    Der leckere Erdbeerkuchen hat bestimmt hervoragend geschmeckt, sieht toll aus!
    Wünsche dir noch einen tollen Pfingstmontag Abend und einen tollen Wochenanfang!
    marga

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